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Was uns bewegt

Das Ärztehaus wird weiter geplant!

2023:

Der Ortsgemeinderat Singhofen hat einstimmig der Planung eines Ärztehauses inklusive Apotheke beschlossen, die Investitionen können aus den 4,5 Millionen hohen Rücklagen bestritten werden. Der Standort soll im Gewerbegebiet unterhalb des Zustellstützpunktes der Deutschen Post sein.

 

Dem Projekt wurden schon viele Steine in den Weg gelegt, so hat die Kommunalaufsicht zunächst ihre Zustimmung zum Haushalt verweigert, weil "Grundsätze der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit missachtet würden". Inzwischen hat die Planung einen großen Schritt nach vorne gemacht, inklusive Ausschreibungen, Kostenschätzung und Förderantrag.

 

2024:

In der Gemeinderatssitzung vom 9.9.2024 wurde beschlossen, entgegen der vorliegenden Kostenschätzung eine Deckelung der Kosten in Höhe von 2.250.000 Euro einschließlich dem Grundstück mit Erschließung und abzüglich der LEADER-Förderung in Höhe von 250.00 Euro aus der Rücklage für die Investition der Baukosten zur Verfügung zu stellen. Die Rücklagenentnahme beträgt somit 2.000.000 Euro.

 

Die Aufträge für Architekt und TGA-Planer werden bis zur Phase 1-4 begrenzt. Wenn dann die Kostenberechnung und die Baugenehmigung vorliegen, kann die finale Bausumme festgestellt und über den weiteren Projektfortschritt entschieden werden.

 

2025:

Die Bauphasen 1-3 (Grundlagenermittlung, Vorplanung und Entwurfsplanung) sind abgeschlossen. Inzwischen befinden wir uns in der Bauphase 4 und der Ortsgemeinderat musste in seiner Sitzung am 10.3.2025 aufgrund der umfangreichen Planzahlen aller Gewerke darüber entscheiden ob und wie es weitergeht. Herr Maxeiner, der für die gesamte Maßnahme die Steuerung übernommen hat, stellte in der nicht-öffentlichen Sitzung, an der auch der Bauausschuss teilnehmen durfte, alle Details zum Gebäude vor. Demnach lag die Kostenschätzung bei ca. 2.550.000 Euro und überschritt abzüglich der Förderung die geplante Investition um 300.000 Euro. Seitens des Rates wurde der der Bau des Ärztehauses ohne Apotheke ins Spiel gebracht, die geschätzten Kosten liegen hier bei 1.860.000 Euro.

Auf dieser Grundlage beschloss der Ortsgemeinderat den Bau des Ärztehauses ohne Apotheke. Die dadurch erforderlichen Änderungen in der Planung und die notwendige Anpassung des Bebauungsplanes könnten zu leichten Verzögerungen führen, dennoch hat Herr Maxeiner mit einem Antrag auf vorzeitigen Baubeginn die Fertigstellung im Sommer 2026 in Aussicht gestellt.

 Standort des Ärztehauses

 

Rhein-Zeitung vom 02. Mai 2025 (von Bernd-Christoph Matern):

"Ein Schock für Singhofen: Das von der Gemeinde Singhofen herbeigesehnte Ärztehaus wird so wie geplant nicht verwirklicht werden können. In abgespeckter Form soll nun eine Arztpraxis an dem ursprünglich schon einmal dafür anvisierten Grundstück zwischen Mehrzweckhalle und der Straße „Am Sportplatz“ entstehen; dort ist auch eine Wohnpflegegemeinschaft vorgesehen. Eine dafür entsprechende Änderung des Bebauungsplanes wurde am Montagabend in öffentlicher Sitzung beraten und beschlossen.

Eine Sitzung des Ältestenrats Anfang April mit einem „sehr unerfreulichen Ausgang“ habe das Aus für den geplanten Standort besiegelt, erläuterte Ortsbürgermeister Detlef Paul zur Eröffnung der Beratung. Der Arzt, der ursprünglich plante, in eine arbeitsmedizinische Praxis auf dem gemeindeeigenen Grundstück zwischen Gewerbegebiet und Erich-Kästner-Straße mit dem Flurnamen „Über Zerberswies“ zu investieren, habe das Treffen beendet, weil ihm das wirtschaftliche Risiko zu groß erschienen sei. Deshalb hat der den entsprechenden Mietvertrag nicht unterzeichnet. Zuvor hatte sich der Rat bereits aus Kostengründen von dem Vorhaben verabschiedet, in dem ursprünglich mit 500 Quadratmetern Nutzfläche geplanten Gebäude auch eine Apotheke unterzubringen, nachdem die alte Apotheke im Ort vor Jahren geschlossen werden musste. So sollten die Baukosten den gesteckten Kostenrahmen für die Gemeinde in Höhe von 2 Millionen Euro nicht überschreiten. Noch im März wurde auf eine Fertigstellung im Sommer 2026 gehofft. Jetzt kam es anders.

 

Neuer Standort war bereits vor Jahren mal für ein neues Ärtzehaus vorgesehen

Das Gelände zwischen Sportplatz und Mehrzweckhalle, das in großen Teilen im Besitz der Gemeinde ist, war schon vor Jahren einmal als Standort für das Ärztehaus vorgesehen gewesen, erinnerte Ortsbürgermeister Paul. Damit dort zumindest jetzt eine Arztpraxis für die Gemeinde erhalten bleiben kann, muss der Bebauungsplan geändert werden. Kai Schad vom Planungsbüro Stadt-Land-plus in Boppard erläuterte dem Gremium die notwendige Änderung und sammelte die entsprechenden Wünsche des Rates. Auf dem insgesamt etwa 2200 Quadratmeter großen Grundstück war bislang nur vorgesehen, eine Wohnpflegegemeinschaft zu errichten. In der Änderung wurde nun ergänzt, auch Praxisräume dort ansiedeln zu können. Weil es der Mehrheit der Ratsmitglieder wichtig war, die Nutzung in dem Sondergebiet möglichst breit zu fassen, sollen dort neben betreutem und seniorengerechtem Wohnen sowie der konkreten Arztpraxis auch andere Dienstleistungen im Gesundheitsbereich ermöglicht werden. Die Höhe der Gebäude soll wie im gesamten Bereich unverändert bleiben und zwei Geschosse plus Dach nicht überschreiten. Mit der Änderung beschloss der Rat gleichzeitig die Offenlage des Plans.

Ortschef Paul hoffte nach der Sitzung, dass mit den neuen Rahmenbedingungen nach den langen Vorausplanungen doch noch eine Lösung gefunden ist, den Ärzte-Standort Singhofen zu erhalten. „Jetzt muss zuerst ein Investor gefunden werden“, so Paul. Zeitliche Prognosen will er für die Umsetzung nicht machen. Die ersten Gespräche für das Projekt Ärztehaus reichen bis in die Corona-Zeit zurück. Vor mehr als einem Jahr wurde dann das avisierte Grundstück unterhalb der Post vermessen und abgesteckt. Auch im Haushaltsplan waren die entsprechenden Mittel mittlerweile eingesetzt und genehmigt. In wieweit die vorhandenen Pläne für den Bau des Hauses selbst am neuen Standort umgesetzt werden können, ist noch offen. Dass die Arbeit nicht ganz umsonst war, hofft auch der niedergelassene Hausarzt Dr. Hans Jaeger, dem im Planungsprozess schon viel Geduld abverlangt wurde. Als langjährigem Singhofener Bürger ist es ihm ein Herzensanliegen, dass die medizinische Versorgung auch nach seinem Ruhestand genau dort in Singhofen nicht versiegt. Derzeit befindet sich seine Praxis noch in der Finkenwieser Straße.

 

Hans Jaeger will weitere zwei Jahre als Arzt tätig bleiben

„Natürlich hätte ich mir das Ärztehaus für die Gemeinde gewünscht, aber ich halte auch die jetzige Planung für einen durchaus vernünftigen und gangbaren Weg“, erklärt der 73-Jährige gegenüber unserer Zeitung. Und damit der Praxisstandort Singhofen gesichert ist, will der erfahrene Mediziner noch weitere zwei Jahre als Arzt dort tätig bleiben, dann als Einzelarztsitz. „Ich habe ein ganz gutes Gefühl“, so Jaeger, der gerade viele Personalgespräche führt. Aufgrund der politischen Rahmenbedingungen sei es schwierig geworden, niederlassungswillige Landärzte zu finden, aber nicht hoffnungslos. Und wenn jemand in Singhofen Fuß gefasst habe, sei der Umzug in neue moderne Praxisräume ein zusätzlicher Anreiz, sich dort niederzulassen."

 

Rhein-Zeitung vom 13. Juni 2025 (von Bernd-Christoph Matern):

Arztpraxis in Singhofen schließt Ende Juni.

 

Dr. Hans Jaeger geht in Ruhestand - Gemeinde setzt Suche nach Nachfolge fort

Singhofen. Dr. Hans Jaeger wird seine Praxis in Singhofen zum 30. Juni aus Altersgründen aufgeben. Darauf werden seine Patienten mit einem Schreiben an der Praxistür in der Finkenwieser Straße hingewiesen. Leicht sei ihm der Entschluss nicht gefallen, erklärt der 73-jährige Mediziner im Gespräch mit dieser Zeitung. Immerhin endet damit eine medizinische Ära an der Bäderstraße, wo Jaeger die Hausarztpraxis von Dr. Günter Bruhns vor 40 Jahren übernommen hatte.

„Ich habe meine Entscheidung, Haus- und Landarzt zu werden, nie bereut“, erklärt Jaeger. 35.000 Patientinnen und Patienten hat er seither in Singhofen hausärztlich versorgt, „so gehöre ich bei vielen Patienten über mehrere Generationen zur Familie“. Es sei ihm eine große Freude und eine große Ehre gewesen, sich 40 Jahre um die Menschen kümmern zu dürfen, die in seine Praxis kamen und die er zu Hause besuchte. „Ich hoffe, dass Sie langfristig von meiner Behandlung und Ratschlägen profitieren konnten“, so der künftige Ruheständler.

Dass dem erfahrenen Arzt der Abschied wehtut, zeigt nicht zuletzt sein Einsatz, mit dem er in den vergangenen drei Jahren versuchte, die Weichen für seine Nachfolge zu regeln, damit die hausärztliche Versorgung für die Singhofener erhalten bleibt. Doch die Pläne für ein Ärztehaus scheiterten bekanntermaßen und auch seine eigenen Bemühungen führten bislang nicht zum Erfolg. „Ich habe vieles versucht, gemeinsam mit der Gemeinde Singhofen und Freunden, den Standort in Singhofen aufrechtzuerhalten“, erklärt Jaeger. „Für einen kompletten Neubeginn stand das Alter von 73 Jahren im Weg.“ Dem Ältestenrat der Gemeinde hatte Jaeger zusammen mit Helmut Maxeiner seine Entscheidung mitgeteilt. Manche hätten das schon erwartet, für andere sei es überraschend gekommen, sagte Ortsbürgermeister Detlef Paul. Dass Jaeger mit 73 Jahren seinen Ruhestand antreten wolle, dafür habe er persönlich großes Verständnis, so der Ortschef im Gespräch mit unserer Zeitung. „Aber damit endet eine Ära, wir hatten hier immer einen Hausarzt.“ Nach Jaegers Ausscheiden wird die Praxis nicht mehr fortgeführt. Stattdessen steht die Praxis Nassauer Land in Nassau jetzt als nächstgelegene Praxis Patienten offen, mit der Jaeger in den vergangenen Jahren eine Gemeinschaftspraxis führte.

Für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde sei das jetzt natürlich erst mal ein Nackenschlag, so Paul. „Wir müssen jetzt alles daran setzen, einen Investor zu finden, damit wir wieder einen Arzt hierher bekommen.“ Dafür sei der im Genehmigungsverfahren befindliche Bebauungsplan für ein Haus zwischen Sportplatz und Mehrzweckhalle mit Arztpraxis oder anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens ein wichtiger und attraktiver Schritt. Die Gemeinde setze alles daran, Singhofens Vorzüge als Wohnort und Lebensraum auch für junge Mediziner deutlich nach außen zu tragen. Paul hofft dabei auch auf die guten Ideen, die die jungen Leute im Gemeinderat dafür einbringen.

Ins Bedauern über den Abschied von seinen Patienten mischt sich bei Jaeger aber auch etwas Vorfreude auf den kommenden Lebensabschnitt. Von der Last der betrieblichen Verantwortung und der bürokratischen Herausforderungen, die eine Hausarztpraxis auch bedeutet, kann er sich nun befreit fühlen. Schon vor zwei Jahren hatte er die Geschäftsführung eines medizinischen Meilensteins abgegeben, den er 1989 mit Frank Abraham ebenfalls in Singhofen aufgebaut hatte, eine Notarztversorgung in privater Initiative, die sich bis heute zur Erfolgsgeschichte im Rhein-Lahn-Kreis und benachbarten Kreisen entwickelte.

An seinen neuen Tagesablauf wird sich der agile Doktor noch gewöhnen müssen. Aber mit der Praxis Nassauer Land in Nassau stehe mit Dr. Thomas Klimaschka den Menschen ein erfahrener Arzt zur Seite, der seinen Patienten weiterhin die gewohnte medizinische Versorgung biete, so Jaeger. – Gemeinde setzt Suche nach Nachfolge fort

 

Endgültiger Abschied Hans Jaeger zum 30.6.2025:

 

Sehr geehrte Patientinnen und Patienten, 

 

mit großem Bedauern und dennoch mit Vorfreude auf einen neuen Lebensabschnitt möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich meine Hausarztpraxis in Singhofen aus Altersgründen zum 30.6.2025 aufgeben werde. 

Ich habe vieles versucht, gemeinsam mit der Gemeinde Singhofen und Freunden, den Standort in Singhofen aufrecht zu erhalten. 

Für einen kompletten Neubeginn stand das Alter von 73 Jahren im Weg. Der Entschluss ist mir nicht leichtgefallen. 

Es war mir eine große Freude und ein Vergnügen, mich um Sie 40 Jahre kümmern zu dürfen und ich hoffe, dass Sie langfristig von meiner Behandlung und Ratschlägen profitieren konnten. 

Seit der Übernahme von Dr. Bruhns haben wir rund 35.000 Patienten In Singhofen hausärztlich versorgt und so gehöre ich bei vielen Patienten über mehrere Generationen zur Familie.

Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre langjährige Treue. Es war mir eine Ehre, Sie auf Ihrer Gesundheitsreise begleitet zu haben. 

Ich möchte mich bei Ihnen für die gemeinsame Zeit bedanken und hoffe, dass Sie mich in guter Erinnerung behalten werden. 

Nach meinem Ausscheiden wird die Praxis in Singhofen nicht fortgeführt.

Wenden Sie sich bitte an die Praxis Nassauer Land. 

Herr Dr. Klimaschka ist ein erfahrener Arzt und wird Ihnen die gewohnte medizinische Versorgung bieten. 

 

Ich wünsche Ihnen alles Gute, viel Glück und selbstverständlich beste Gesundheit bei höchster Lebensqualität. 

 

Ihr 

Hans Jaeger